Urania mit Veteranen beim 6-Tage-Rennen

Veröffentlicht von Christian (christian evers) am 15.01.2015
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Für die Urania-Vereinsmitglieder ist es ja schon eine Pflichtveranstaltung: das Bremer 6-Tage-Rennen, dass auch in diesem Jahr wieder den besonderen Flair des Lattenovals verströmte.

Der Besuch des Kids-Days war in diesem Jahr besonders von dem youtube-Star Bibi geprägt. Und auch für die Urania-Kids war es ein tolles Erlebnis. Der Radsport stand hierbei allerdings eher im Hintergrund. Dafür bekam Pressesprecher Christian Evers am Sonntag eine ganz besondere Gelegenheit, nicht nur die aktuellen Radrennen, sondern auch die lange Geschichte der 6-Tage-Rennen aufleben zu lassen.

 

 

Zum Besuch der diesjährigen Radsportveranstaltung hatte sich eine Gruppe Radsportveteranen angekündigt. Der Kontakt kam zustande über Dr.Ludger Schilgen (Badischer Meister 1957), einem Onkel von C.Evers, der als Vertreter der Münsteraner Gruppe die Fahrt organisierte.

 

Bekanntester dieser Radsportveteranen dürfte Franz Veltmann sein. Der ehemalige Radprofi fuhr in den 50er Jahren viele Aschenbahn-, vor allem aber Bahnrennen und war auch in Bremen bekannt. Im Team "Borkowsky-Veltmann" nahm er u.a. am Bremer 6-Tage-Rennen teil. Daran erinnerten sich auch die Organisatoren in diesem Jahr, als sie Franz Veltmann per Hallendurchsage aufriefen und seine damaligen Leistungen nochmals würdigten. Auch dabei war der bekannte 6-Tage-Photograph Karl Franke, der die Bremer über drei Jahrzehnte begleitete und mit dem Buch „50 Jahre 6-Tage-Rennen in Bremen“ von Thorsten Schmidt auf seine lange Laufbahn zurückschauen kann. Leo Wünnemann, der lange Jahre erfolgreich als Amateurfahrer tätig war, kann über unendlich viele Geschichten aus seinen Radjahrzehnten berichten (17 Teilnahmen an der 300-Kilometer-Vätternsee-Rundfahrt, sicher 100x Bezwingung des Mont Ventoux und der umliegenden Gebirgspässe und vor allem viele, viele Radrennen in seinen jüngeren Jahren).

So wurde der Nachmittag zu einem tollen Erlebnis mit vielen Anekdoten und alten Geschichten, die dem aktuellen 6-Tage-Rennen nochmals die richtige Würze gaben. Karl Franke steuert die Fotos zu diesem Artikel bei. Franz Veltmann, der seinen ersten Sieg als Amateurfahrer auf der Bahn beim Münsteraner 6-Tage-Rennen errang, wurde als ehemaliger Fahrer des Teams Borowski-Veltmann mit heute stolzen 89 Jahren ehrenhalber vom Sprecher erwähnt. Leo Wünnemann, der immer noch rege und regelmäßig auf dem Rad sitzt, war schon wieder bei der Planung des nächsten gemeinsamen sportlichen Höhepunktes bei der diesjährigen Mecklenburger-Seen-Runde. Ludger Schilgen, Badischer Meister von 1957, 13x Vätternseerundfahrt, etc., war so Radsport-begeistert, dass er als junger Mann mit gebrochenem Bein sogar heimlich mit Krücken aus dem Krankenhaus „flüchtete“, um sich das 6-Tage-Rennen in Münster anzusehen.

 

Alle Beteiligten strömten eine Radsportbegeisterung aus, die ihresgleichen sucht. Dieter Fuchs erinnerte sich gerne an die Aschenbahnrennen in Delmenhorst. Auch für den Verein Urania Delmenhorst war dies eine große Zeit. Damals hatten die Radsportveranstaltungen in der Delmestadt weit über die Landesgrenzen hinaus einen guten Ruf. Und das in einer Zeit, in der es üblich war, mit dem Rad zu den Rennen zu fahren und nach der Veranstaltung mit dem Rad auch wieder nach Hause zu kommen.

 

Das die realen Ergebnisse des 6-Tage-Rennens dabei in der Aufmerksamkeit etwas kurz kamen, war nicht ganz so wichtig, auch wenn Franz Veltmann die athletischen Fahrer bewunderte und sich durch die tollen sportlichen Leistungen der aktuellen Radfahrergeneration begeistern ließ. Im Vergleich zu früher hatte sich doch vieles verändert. Zu seiner Zeit wurde noch die komplette Zeit auf dem Rad verbracht. Immer musste einer aus dem Team auf dem Rad sitzen. So wurden die 6-Tage-Rennen zu noch größeren körperlichen Herausforderungen, hatten aber auch Phasen, in denen die Fahrer z.T. mit einem Fuß am Lenker, Zeitung lesend ihre Runden drehten – eine andere Ära in der Geschichte des Bahn-Radrennsports. „Die Stare arbeiteten mit alle Tricke“, wie Veteran Fuchs Augenzwinkernd zu sagen pflegte.

 

 Morgan Kneisky/Jesper Morkov arbeiteten sich am Sonntag an die Spitze des Fahrerfeldes, am Ende belegten sie den zweiten Platz hinter Marcel Kalz/Alex Rasmussen mit nur einer Runde Rückstand.

 

Christian Evers
Pressewart RV Urania Delmenhorst

Fotos: mit herzlichem Danke an Karl Franke

Zuletzt geändert am: 15.01.2015 um 09:55

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